Die Lagen in der Castell’schen Heimat, dem Steigerwald, sind geprägt vom Gipskeuper – dem etwas „anderen“ fränkischen TRIAS-Terroir, benannt nach dem Zeitalter, in dem diese Aneinanderreihung von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper entstand. Unser Gipskeuper, den man so nur im äußersten Osten des Weinbaugebiets Franken findet, ist außergewöhnlich und reich an Mineralien, was unsere Casteller Wein-Stilistik aufs Positivste beeinflusst. Gepaart mit den Casteller Lagen beschert der Gipskeuper unseren Weinen eine Eigenschaft, die wir mehr und mehr zu schätzen wissen: die große Langlebigkeit. Auf ihr baut sich unsere Weinphilosophie heute auf. Sie ist uns Motivation und Ansporn, nicht stehen zu bleiben, sondern uns stetig weiterzuentwickeln und unseren Weinen die nötige Zeit zu geben, damit sie sich zu voller Größe entfalten.
Von sieben VDP klassifizierten Einzellagen rund um Castell sind fünf Monopollagen, die teilweise über 750 Jahre alt und mit bis zu 50 Jahre alten Reben bepflanzt sind. Hoch über  dem Ort thront der CASTELLER SCHLOSSBERG, klassifiziert als VDP.GROSSE LAGE. Vier  VDP.ERSTE LAGEN HOHNART, KUGELSPIEL, TRAUTBERG und REITSTEIG sind ebenfalls in unserem Alleinbesitz. Zu ihnen gesellen sich mit KIRCHBERG und BAUSCH zwei weitere  VDP.ERSTE LAGEN. All diesen besonderen Lagen, die um den Weinort Castell arrondiert  liegen, schenken wir höchste Aufmerksamkeit.


Wir bauen auf die Kraft unserer vom Gipskeuper geprägten Böden, die Beständigkeit unserer Lagen sowie die Langlebigkeit und Genialität des Silvaners. Dabei spielen unsere Lagen eine ganz besonders wichtige Rolle. Denn die Grundlage all unseres Schaffens sind dabei die wertvollen Böden. Um sie gesund an unsere Nachkommen übergeben zu können, arbeiten wir konsequent naturnah und mit größtem Respekt für die Schöpfung. Es ist unser oberstes Ziel, sie mit all ihren Nährstoffen, Mikroorganismen und Kleinstlebewesen durch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft vital und gesund zu erhalten, denn nur ein aktiver Boden gibt unseren Rebstöcken Halt und versorgt sie ideal mit Nährstoffen und Wasser. Die Exposition, die Bodenzusammensetzung, die Höhenlage und die Hangneigung spielen eine entscheidende Rolle und machen unsere Lagen, die nur einige hundert Meter voneinander entfernt sind, so unverwechselbar und unterscheidbar. Diese Unterschiede herauszuarbeiten und in die Flasche zu bekommen liegt uns besonders am Herzen und spornt uns Jahr für Jahr aufs Neue an.

In Castell wurden im Jahr 1659 die ersten Silvaner-Reben gepflanzt, urkundlich erwähnt als „25 Österreicher Fechser“. Eine längere Silvaner-Kompetenz als das Fürstlich Castell’sche Domänenamt kann damit kein anderes Weingut vorweisen. Heute steht die heimische Rebsorte für charakterstarke, trockene Weißweine mit großem Reifepotenzial. Durch so manche Verkostung gereifter Silvanerjahrgänge aus dem Fürstenkeller haben wir gelernt: Silvaner kann reifen. Wir sind gar der Meinung, Silvaner vom Gipskeuper muss reifen. Ja, wir lieben Silvaner. Wir stellen ihn in den Mittelpunkt unseres Schaffens, besonders in der Monopollage CASTELLER SCHLOSSBERG, eine VDP.GROSSE LAGE, die zu hundert Prozent mit Silvaner bepflanzt ist. Glanzstücke bringt der Silvaner aber auch in den VDP.ERSTEN LAGEN HOHNART, KUGELSPIEL und TRAUTBERG hervor. Die Spannung zeigt sich beim Silvaner vor allem darin, dass sich kleinste Nuancen im Boden und der Lage deutlich im Wein zeigen. Der Silvaner sorgt dafür, dass es uns nie langweilig wird.

Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft weiter an ihm zu feilen.

Langfristiges und naturnahes Denken sowie das Schaffen von Synergien hat für unsere Familie höchste Priorität. Ein zentrales Element spielt hierbei auch die Forstwirtschaft, die wir ähnlich lang wie den Weinbau betreiben und wo uns der Klimawandel vor ebenso große Herausforderungen stellt. Unsere Eichen wachsen in unseren Wäldern rund um Castell auf dem gleichen Terroir wie unsere Reben. Die feinporige Struktur der Hölzer, aus denen wir unsere Holzfässer nach alter Handwerkskunst in der Region bauen lassen, unterstützt die langsame Reifung unserer Weine perfekt. Weingut und Forstwirtschaft verbindet das naturnahe, langfristige Denken und damit die Ausrichtung auf eine nachhaltige Zukunft.